Gerade einmal 135 Einwohner zählt der eher verschlafene Ort im Landkreis Võrumaa. Trotz seiner geringen Größe ist die kulturelle Bedeutung des Dorfes alles andere als gering, denn bis heute sind hier uralte kulturelle und religiöse Traditionen und Bräuche der Setus lebendig geblieben.

Eine in Helsinki tagende internationale Jury hatte über die Vergabe des Kulturhauptstadt-Titels an Obinitsa im August letzten Jahres entschieden. Dies ermöglicht es der kleinen Volksgruppe der Setus nun, ein ganzes Jahr lang ihr reiches kulturelles Erbe vorzustellen und sich dabei – insbesondere im Kontakt mit Vertretern anderer finno-ugrischer Nationalitäten und Gruppen – über dessen Erhaltung und Weitergabe auszutauschen.

Jedem Gast in der Region sei unbedingt auch ein Besuch im vergleichsweise größeren Ort Värska empfohlen, in dem eine der zahlenmäßig stärksten Seto-Gemeinschaften angesiedelt ist. Dabei darf ein Besuch im Setu-Landmuseum nicht fehlen. Ebenso sollte im Tsäimaja, einem kleinen Gasthaus, eingekehrt werden. Ein besonders authentisches Dach über dem Kopf finden Besucher auf dem Seto-Ferienhof. Mit etwas Glück kann man hier oder da dem einmaligen Leelo-Gesang der Setus lauschen, der so besonders ist, dass ihn die UNESCO auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit gesetzt hat. Die Kultur der Setus ist so bunt wie es die Trachten sind, die die Einheimischen an Festtagen voller Stolz tragen.

Im Setu-Kulturhauptstadtjahr werden mehr als 35 Veranstaltungen ausgetragen, von denen die wohl wichtigste der am 1. August in Meremäe stattfindende „Tag des Setu-Königreichs“ ist – ein Ereignis, das alljährlich mit großem Enthusiasmus gefeiert wird.

Der Setomaa-Veranstaltungskalender für 2015 befindet sich hier: http://obinitsa.net/home-3